Spendenaufruf für Sturmschäden an Kirche und Schulerhaus
Liebe Mediascherinnen und Mediascher, liebe Freunde der Stadt an der Großen Kokel!
Uns ereilt ein dringender Hilferuf, dem wir uns hier anschließen, in der Hoffnung, dass alle, deren Herz für ihre Heimatstadt und das Weinland schlägt, sich daran beteiligen, die durch einen sehr heftigen Wirbelsturm entstanden Schäden kurzfristig zu beheben.
Am 25. April 2022 verfing sich eine sehr heftige Windhose über dem Stadtzentrum von Mediasch, wo sie großen Schaden angerichtet hat. Unter vielen anderen wurden auch die Dächer der Margarethenkirche und des Schuller-Hauses, Sitz des Deutschen Forums, schwer beschädigt. Gott sei Dank kamen keine Personen dabei zu Schaden. Zurzeit sind Schulferien, doch ab Ende April wird der Hof wieder auch als Pausenhof genutzt! Eine Firma aus Mediasch muss also mit der sehr anspruchsvollen Instandsetzung sofort beauftragt, um möglichen Folgeschäden vorzubeugen. Einsetzender Regen könnte durch ein löcheriges Dach eindringen und der Kirche, aber auch dem Schuler-Haus irreparablen Schaden zufügen.
Mit großer Sorge blicken wir auf die zurzeit noch nicht absehbaren Kosten und bitten um Ihre Unterstützung! Diese unerwartete Ausgabe sprengt unseren Haushalt. Wir sind dankbar für jede noch so geringe Hilfe! Gott segne Spende und Spender!
Unter dem Stichwort „Dachsanierung“ bitten wir um Ihre Überweisung auf das nachfolgende Konto:
Banca Comercială Română, IBAN: RO08 RNCB 0231 0195 2608 0005, BIC: RNCBROBU
Diesem Aufruf der Kirchengemeinde schließt sich die Heimatgemeinschaft Mediasch an, auch unter ausdrücklichem Hinweis darauf, dass auch das Demokratische Forum Unterstützung für die Dachsanierung am Schuler-Haus benötigt. Spenden nimmt auch die HG Mediasch unter dem Stichwort „Dachsanierung Kirche“ bzw. „Dachsanierung Forum“ entgegen. Ihre Spenden werden zeitnahe weitergegeben. Sie sind steuerlich absetzbar, ab einer Spendenhöhe von 200 Euro oder auf Wunsch auch bei kleineren Betrögen stellen wir eine Spendenbescheinigung aus.
Sparkasse Fürstenfeldbruck IBAN DE81700530700001304393 BIC: BYLADEM1FFB
Es dankt Ihnen im Vorhinein für Ihre Unterstützung Ihr Alfred Gökeler Vorsitzender der Heimatgemeinschaft Mediasch eV
Sturmschäden an der Margarethenkirche in Mediasch
Ein Bericht von Pfarrer Wolfgang Arvay
Ein schwerer Sturm fegte am 25. April 2022 um die Mittagszeit über Mediasch hinweg und verursachte besonders im Herzen der Stadt erhebliche Schäden. Unter anderem wurde auch unsere Kirche getroffen, wobei große Schäden besonders an der Nordseite des Kirchendachs zu beklagen waren. Die Windhose hat zahlreiche Ziegeln vom Dach heruntergefegt und große Löcher hinterlassen. Ein Blick auf den mit Ziegelbruchstücken übersäten Kirchhof widerspiegelt zum einen die Verwüstung am Dach. Zum anderen jagt das Bild dem Betrachter einen gehörigen Schrecken ein, wenn er daran denkt, dass der Kirchhof zugleich Schulhof der Hermann-Oberth-Schule ist. Zum Glück waren zu der Zeit in Rumänien Osterferien und der Schulhof war verwaist. Man möchte sich nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn der Sturm während einer Unterrichtspause über das Kirchenkastell gefegt wäre.
Für die Verantwortlichen der Kirchengemeinde galt es nun schnell zu handeln. Eine erste Inaugenscheinnahme zeigte die erheblichen Schäden, die es so schnell wie möglich, und sei es auch nur notdürftig zu beheben galt. Vor allem mussten die Löcher schnellstens geschlossen werden, um zu verhindern, dass eindringendes Regenwasser das Kirchengewölbe beschädigt. Zum Glück hatte die Mediascher Firma Alpin Util, die für derlei gefährliche Arbeiten spezialisiert ist, freie Kapazitäten, auch verfügte die Kirchengemeinde über einen Vorrat an geeigneten Dachziegeln, um bereits am Tag nach dem Sturm mit ersten Sicherungsmaßnahmen zu beginnen.
Nach Abschluss der ersten Sicherungsmaßnahmen wurden folgende Arbeiten in Angriff genommen, um besser gegen einen Schaden wie diesen gewappnet zu sein: Zunächst galt es, den Vorrat an Ziegeln aufzufüllen, denn bei den ersten Sicherungsmaßnahmen war unser Vorrat vollständig aufgebraucht worden. Um sicher an die hohen Stellen des Daches zu gelangen mussten im Dachstuhl feste Holzstege angebracht werden, die jeweils auch mit einem Handlauf versehen sind. Das Holz dafür ist inzwischen gekauft und hochgeschafft worden und nun werden die Stege festgeschraubt. Die Dachreiter auf der Hälfte des Daches müssen neu gesetzt werden, dieses wird erledigt, sobald die Fachfirma Alpin Util dafür Zeit hat.
Wie das jüngste Sturmereignis uns deutlich vor Augen geführt hat, stellen Ziegeln, die vom Dach herunterfallen, eine große Gefahr für die Schulkinder auf dem Schulhof dar, aber auch für Gemeindeglieder und Touristen. Zwar sind am Kirchendach zwei Reihen von Gittern als Schneesicherungssysteme angebracht, doch machte das Schadensbild nach dem Sturm deutlich, dass diese keinen wirksamen Schutz gegen herunterfallende Ziegeln bieten. Wir haben als eine erste Maßnahme diese Gitter nach unten, also zum Dach hin verlängert, was den Schutz gegen unter den Gittern hindurch rutschende Ziegeln deutlich verbessern dürfte. Dennoch scheinen weitere Maßnahmen erforderlich zu sein. Geplant ist daher ein Fangnetz für Ziegeln, welches am Turm angebracht werden soll. Ein Kostenangebot liegt vor, doch müssen wir – unter anderem wegen des Denkmalschutzes – Genehmigungen einholen, die erfahrungsgemäß etwas Zeit benötigen.
Allerdings bereitet uns ein großer tragender Balken Sorgen, der an der Auflagestelle morsch geworden ist. Seit der Turmrestaurierung 2015/16 ist an diese Stelle offenbar immer wieder Regen eingedrungen; erst letztes Jahr konnte das Dach dort erfolgreich abgedichtet werden. Als wir nun wegen der Unwetterschäden den Dachstuhl sehr genau in Augenschein nahmen, erkannten wir den vollen Umfang des Schadens. Inzwischen hat ein Ingenieur den Schaden begutachtet und zugesagt, eine Lösung zu skizzieren, wie wir den Balken verstärken können.
Als der Sturm an jenem Freitag im April weggezogen war und wir zum ersten Mal auf den Dachboden gestiegen sind, um den Schaden zu begutachten, bewegten uns nicht nur bange Fragen technischer und logistischer Art. Wir überlegten natürlich auch, wie die Reparatur zu finanzieren sei. Doch bald erreichte uns eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die uns tief bewegt hat. Die HG Mediasch rief über die sozialen Medien zur Unterstützung auf, worauf sehr viele Mediascherinnen und Mediascher und auch Freunde der Stadt schnell und großzügig für die Behebung der Schäden gespendeten. Für diese Spenden, die uns teils direkt, teils auf dem Weg über die HG Mediasch erreichten danken wir von Herzen. Wir haben es als Zeichen einer tiefen Verbundenheit der Mediascher mit ihrer Kirche und ihrer Stadt empfunden, die für so viele weiter die Heimat der Herzen ist, wo auch immer sie heute auch leben mögen.
Die Arbeiten, welche hier aufgezählt wurden, sind entweder bereits erledigt oder werden in absehbarer Zeit durchgeführt sein. Durch sie kann das Dach notdürftig in Ordnung gebracht werden. Allerdings weist das alte Kirchendach viele weitere kleinere und größere Schäden auf, welche behoben werden müssen. So muss die Struktur des Dachstuhls stabilisiert werden, an vielen Stellen müssen die Dachlatten erneuert werden und danach müssen gleich große Ziegeln dicht verlegt werden, so dass der Sturm sich nicht mehr darin verfängt.
Das Presbyterium der Kirchengemeinde Mediasch ist sich seit längerer Zeit der Tatsache bewusst, dass im Zusammenhang mit dem Kirchendach Handlungsbedarf besteht. Allerdings sind an der Kirche und dem Kastell noch weitere, recht umfangreiche Instandsetzungsarbeiten erforderlich. Daher wurde in dem Gremium bereits im letzten Sommer darüber beraten, einen Antrag für eine Finanzierung aus europäischen Mitteln für Instandsetzungsarbeiten an der Kirche und dem Kirchenkastell zu stellen. Darin wäre dann auch die Sanierung der Mauern, der Wehrtürme und der Fassaden miteingeschlossen. Ein solches Projekt kann rasch ein Volumen von 700.000 bis zu 2 Millionen Euro haben, je nachdem, welchen Umfang an Arbeiten man darin plant.
Zur Begründung des Vorhabens ist es ratsam, eine umfassende Studie zu beauftragen, welche alle zu behebenden Schäden aufzeigt, um die Notwendigkeit der Arbeiten zu untermauern und bessere Voraussetzungen für eine Genehmigung zu erhalten. Eine solche Studie soll dem Vernehmen nach bereits einen fünfstelligen Eurobetrag kosten. Bei der Festlegung des Umfangs des Projektes werden wir mit Architekt Crişan beim Landeskonsistorium in Hermannstadt sprechen. Sobald auf Grund der Studie ein Kostenvoranschlag erstellt werden kann, gilt es, parallel mit der Vorbereitung der Antragsunterlagen an die Europäische Kommission die Werbetrommel zu rühren, um Eigenmittel für das Projekt einzuwerben. Die Gewährung europäischer Fördermittel setzt in der Regel einen Eigenanteil in Höhe von etwa 10 % voraus.
Wir haben sicherlich noch eine gute Strecke Weges zurückzulegen, bis wir es schaffen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit Gottes Hilfe und der Unterstützung durch unsere Freunde und Partner im In- und Ausland sind wir zuversichtlich, eine solche große Aufgabe stemmen zu können.